Wer kennt ihn nicht? Google findet in nur 0.37 Sekunden über 56 Millionen Einträge zu Hamlet. 56 Millionen Perspektiven. Hamlet entzieht sich jeder Eindeutigkeit, er ist Vexierspiel und Spiegel zugleich, egal von wo und wann man schaut. Prinz Hamlet mag die Welt, in die er hineingeraten ist, nicht: Seit sein Vater gestorben ist und seine Mutter neu geheiratet hat, widert ihn das Leben an.
Hamlet (frühneuenglisch The Tragicall Historie of Hamlet, Prince of Denmarke) ist ein Theaterstück von William Shakespeare. Es handelt sich um eine im Königreich. Prinz Hamlet erfährt vom Geist seines toten Vaters, daß dieser von seinem Bruder Claudius, jetzigen König von Dänemark.
Hamlet Schaubühne
Eines Nachts beauftragt ihn der Geist seines Vaters, die Ermordung durch den eigenen Bruder zu rächen. Hamlet stürzt in eine Krise, verliert sich in Reflexionen, zaudert, handelt nicht. Der Racheakt bleibt auf der Strecke, bis Hamlet mit einem manipulierten Schauspiel den Onkel seiner Bluttat überführt.
Die Gewissheit erhöht den Druck – aus dem Zauderer wird ein Handelnder. Doch der Weg aus dem Labyrinth der Intrige führt für alle nur noch in den Tod. Stefan Bachmann eröffnet die Spielzeit mit Shakespeares berühmtestem Werk: In einer Zeit, in der auf den politischen Bühnen radikale Positionen enormen Zulauf gewinnen, wird HAMLET in zweierlei Hinsicht brisant: Er erinnert ans Innehalten, Nachdenken und Reflektieren, ist zeitgleich aber auch beispielhaft für eine schrittweise Isolierung und Radikalisierung des Denkens (und Handelns) auf Grund einer Überforderung durch die Welt. Minimalismus ist eine bewährte Kunstform. So auch hier: Keine Requiste. Kein Oben, kein Unten, keine dritte Dimension, alles in der sich um sich selbst drehenden flachen Ebene.
So konnte man getrost von einer der letzten Reihen aus mit geschlossenen Augen diesem fantastischen 'Hörspiel ' lauschen, sich der Sprache widmen, -sofern akustisch klar vernehmbar, was z.b. Dem Hamlet selten gelang. Fazit: Schlechte Akkustik: Eine immer noch nicht behobene handwerkliche Schwäche im Depot 1. Warum denn nicht (wieder) der Einsatz der Mini-Mikrofone? Gerade bei so wortgewaltigen Stücken?
Begriffsklärung
Und einem zur Schwerhörgkeit neigenden Abo- Senioren-Publikum. Zu bewundern sind die Schauspieler, die sich einen dreistündigen schwierigen Text ins Gedächtnis gemeißelt haben und fehlerfrei rezitieren können. Ein selbstredend unterhaltsamer und vergnüglicher Abend mit einem Hamlet, der mir in Einzelteilen gut gefiel, dessen Interpretation ich aber oftmals kontrastierend zu der meinen empfand. Nach nur wenigen Augenblicken setzte sich die allgemeine Stimmung tot maskierte Figuren, leblosem Tanz, sakraler Orgelmusik und einem still wirr grinsenden Hamlet: ein surreales Schauerspiel aus ausnahmlos totgeweihten Figuren. Polonius' Ermordung sah das Publikum hinter dem Vorhang lauernd und das 'Stück im Stück', in dem Hamlet die Ermordung seines Vaters von Schauspielern vortragen lässt wurde gekonnt durch Spiegelbilder der 'echten' Figuren gezeigt.